Ich finde Langsamkeit blöd. Mir hat auch das Buch von Stan Nadolny nicht gefallen. Langsamkeit macht mich unruhig. Aber ich lerne gerade: es geht nicht alles auf einmal und manchmal geht es auch einen Schritt zurück. Und ich lerne es auf die harte Tour. (Vielleicht gibt es auch keine andere?)
Bei allem, was gerade nicht geht und nicht klappt, ist der Monatsrückblick ein guter Anlass, ein paar schöne Ereignisse aus diesem Monat in das Licht zu stellen.
Ein Belegexemplar vom Baumhaus Verlag
Es ist die schönste Post für die meisten Autorinnen: Post vom Verlag mit Belegexemplaren für die neuste Veröffentlichung.
Das erste Mal durchblättern und die kleinen Illustrationen bestaunen, mit den Fingern über das Cover und die Seiten streichen. Was könnte schöner sein? Dieses Mal gehen der Veröffentlichung aber nicht Monate an Arbeit voran: Schreiben, Rückmeldung bekommen, Überarbeiten… Dieses Mal war es nur eine Mail von der Lektorin und ich musste gar nichts tun, außer „Ja“ sagen. Die Geschichte „Von Hirten und Schafen“ ist nämlich vor einigen Jahren in einem Adventskalenderbuch des Baumhaus Verlags erschienen. Das Buch findest du hier. Es ist sehr schön gestaltet und jeden Tag kann eine neue Seite geöffnet werden.
Die Geschichte bekommt nun noch ein zweites Zuhause im aktuellen Adventskalender des Verlags. Dieses Mal können vorne die Tage angemalt werden. Es gibt auch eine Seite zum Ausschneiden der Zahlen, so dass jeden Tag eine Zahl aufgeklebt werden kann.
Falls du Lust auf ein paar zauberhafte Geschichten hast und dir oder deinen Lieben das Warten mit Geschichten versüßen willst, findest du das Buch beim Baumhaus Verlag.
Achtsamkeit üben
Was wir anderen predigen und was wir selbst leben, passt oft nicht zusammen. Während des Vikariats und in den ersten Amtsjahren haben meine Kolleginnen und ich uns oft getroffen und darüber den Kopf geschüttelt: Sonntag für Sonntag steigen wir auf die Kanzel und reden darüber, wie sehr Gott die Menschen liebt. Ein Ausdruck dieser Liebe ist die Aufforderung, Pausen zu machen, den freien Tag zu heiligen und zu genießen. Sich ausruhen, Kraft schöpfen, durchatmen.
Das alles ist Thema in den ersten Kapiteln der Bibel, in der Schöpfungsgeschichte. Und auch die Gehirnforschung sagt es uns: das Gehirn braucht Zeit, die Eindrücke zu verarbeiten und zu sortieren. Pausen sind ein notwendiger Teil des Prozesses. Es ist nicht besonders engagiert, Wochenlang durchzuarbeiten. Es ist kontraproduktiv.
Trotzdem haben wir das oft gemacht. Weil es scheinbar nicht möglich war, die ganze Arbeit zu schaffen und den Menschen mit ihren Anliegen gerecht zu werden.
Ich habe dafür im letzten Monat keine Lösung gefunden. Sorry! Aber ich habe versucht, Pausen in den Alltag zu integrieren. Stehen bleiben, einmal durchatmen. Ich habe Ausschau gehalten nach Dingen, die mich erden oder inspirieren.
Was das in den letzten Wochen alles gewesen ist, siehst du hier.
Krimi schreiben oder nicht?
Ich habe früher Miss Marple und Pater Brown geliebt. Als wir dann auch eine Satelitenschüssel auf dem Balkon hatten, konnte ich „Mord ist ihr Hobby“ schauen und ich fand es toll. Ich mag auch moderne Krimiserien wie Castle und die Sherlock Holmes Verfilmungen von der BBC.
In den letzten Jahren habe ich immer mal wieder den Versuch gemacht, selbst einen Krimi zu schreiben. Aber egal, wie ich den Plot plante, irgendetwas fehlte immer. Ich hatte einfach keine Lust, die Geschichte zu schreiben und habe das Exposé wieder in die Schublade gepackt. Das Spiel habe ich alle paar Jahre wiederholt. Neues Exposé schreiben, wieder verwerfen und in die Schublade legen.
Im August habe ich mehrere Cozy Crimes gelesen und auch zwei Sachbücher:
Nancy J. Cohen, Writing the Cozy Mystery
Sara Rosett, How to Outline a Cozy Mystery
Nun überlege ich, noch einmal neu anzufangen. Kann ich ein Krimi-Expose schreiben? Ja. Habe ich schon ein paar Mal gemacht. War es gut? Wahrscheinlich nicht. Denn ich wollte die Geschichte dann ja nicht erzählen. Vielleicht bin ich keine Krimischreiberin. Vielleicht fehlt mir aber einfach nur noch die geheime Zutat?
Was im August 2024 sonst noch los war
- Langsamkeit ist das Motto auch in diesem Monat. Durch die OP an meiner rechten Hand bin ich total eingeschränkt. Erstaunlich, wie viel ich sonst nur mit der rechten Hand mache. Mit links bekomme ich fast nichts gebacken.
- Für ein Buchprojekt habe ich einen Artikel über das Projekt Kinderkathedrale geschrieben, das ich für die Simeonkirche entwickelt habe. Darin beschreibe ich auch die Erzählkirche. Es war schön, mir die Fotos zu dem Projekt noch einmal anzuschauen und all die Kinderhände zu sehen, die ich fotografiert habe. Mit Knete, mit Bauklötzen, mit gebastelten Engeln.
- Am Anfang der Coronazeit hatte ich meinen ersten Onlinekurs entwickelt. Das Thema war die Religionspädagogik in Kitas, das Vorbereiten von Geschichten für das Erzählen und das Theologisieren mit Kindern. Es war eine tolle Gruppe, die den Kurs auf Herz und Nieren getestet hat, und es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich habe letzte Woche die Nachricht bekommen, dass meine Nachfolgerin den Kurs wieder anbieten möchte. Das freut mich sehr.
Was ich im August 2024 gebloggt habe
- „Was meine Ukulele mit dem Schreiben zu tun hat“ Vor einigen Monaten habe ich einen TED Vortrag gesehen, der mich sehr beschäftigt hat. Können wir alles lernen, wenn wir es richtig angehen?
- „6 Wochen Achtsamkeit – im Sommer“ Ich kann das Wort Achtsamkeit schon nicht mehr hören. Es ist in aller Munde und klingt wie ein esoterisches Konzept. Aber es zu üben, hat mir in diesem Monat geholfen, Stress abzubauen und mich mit der Langsamkeit anzufreunden, die mein Körper gerade einfordert.
- „Welches Sachbuch möchte ich schreiben? Mit Geschichten Gott und die Welt besser verstehen“ Eva Heer von Evatextet.de hat in ihrer Blogparade gefragt, worüber wir gerne mal ein Sachbuch schreiben würden. Natürlich musste meine Antwort etwas mit Geschichten zu tun haben.
Ausblick auf den September 2024
- Ich hoffe, mein Finger verheilt gut. Ich bin als Linkshänderin nicht besonders erfolgreich 😉
- „David und Goliath – Wer singt, hat keine Angst!“ ist im Juni in allen drei nördlichen Bundesländern mit Hunderten von Kindern bei Kinderchortagen aufgeführt worden. Es ist auch bei Spotify zu hören. Mit meinen Musikerkollegen möchte ich über ein Thema für ein neues Kinder-Musical nachdenken.
- Über meine ganzen verkorksten Krimiexposes nachdenken und noch ein paar Sachbücher über Krimis lesen 😉
2 Antworten
Danke für Deinen Einblick, liebe Antoinette.
Ich hab’s auch nicht mit der Langsamkeit und als Rechtshänderin alles mit der linken Hand zu machen fühlt sich ziemlich schräg an. Ich kenne das. Ich hatte mal für 6 Wochen eine Schiene am rechten Arm. Katastrophe! Ich wünsche Dir eine gute Besserung und vielleicht klappts ja doch noch mit der Langsamkeit 😉
Liebe Grüße,
Marita
Liebe Marita, 6 Wochen! Auwei. Ich hoffe, es dauert bei mir nicht mehr ganz so lange. Vielen Dank für die guten Wünsche! Ich bin gespannt, ob es noch etwas wird mit der Langsamkeit und mir 😉 Liebe Grüße, Antoinette