Lebkuchen, Feuerholz und Märchen. So sind wir gut durch den verregneten Dezember gekommen. Jetzt liegt der Advent hinter uns, es ist die Zeit zwischen den Jahren. Pläne werden gemacht und Träume zum Lüften in den Wind gehängt.
Das Alte will ich loslassen und nur bewahren, was Sinn macht und mir gut tut. Die Nachrichten aus aller Welt sind beunruhigend und ich möchte mich Anfang des Jahres gut rüsten, um Hoffnungsgeschichten, Mut und Wärme in die Welt zu bringen.
Dafür brauche ich viel Zeit am und auf dem Meer.
Krank sein ist nicht vorgesehen
Als meine Kinder klein waren, hatten wir im Kindergarten unter uns Müttern einen Running Gag: „Mamas können nicht krank werden. Das ist nicht vorgesehen.“ Wir haben immer die Zähne zusammen gebissen und uns gegenseitig bemitleidet. Mittlerweile sind die Zeiten vielerorts anders. Väter nehmen auch mal „Kinder-krank“ und die Hausarbeit wird in den meisten Familien gerechter verteilt. Naja. Vielleicht nicht in den meisten.
Aber es bleibt immernoch dieses Gefühl, dass wir eben nicht krank werden dürfen. Es geht einfach nicht. Bis es einfach passiert und dann reine Willenskraft nicht mehr ausreicht, um weiter zu machen.
Das war in diesem Jahre eine harte Lektion für mich. Dass es einfach nicht mehr geht, mit reiner Willenskraft weiterzumachen. Dass ich nach den kleinsten Tätigkeiten Pausen machen muss und nur einen Bruchteil meiner sonstigen Energie zur Verfügung habe. Dass ich operiert werden und Medikamente nehmen muss. Ich kannte das bislang nicht.
Um so dankbarer bin ich, dass die Kräfte langsam zurück kommen und ich wage, wieder Pläne zu machen. So kann ich dieses verrückte Jahr gut loslassen. Ich glaube, das Schwach-sein hat mich einiges gelehrt. Über mich und auch über mein Umfeld.
Pläne für das neue Jahr im Bullet Journal
Im November hatte ich das Future Log für mein Bullet Journal geschrieben, also die Übersicht über das Jahr.
Eigentlich spüre ich dann immer ein Kribbeln, weil das Jahr auf einem Blick vor mir liegt und ich mich frage, wie ich die Monate füllen kann, für welche Projekte ich mir Zeit nehme und wie oft ich dann wohl alles wieder über den Haufen schmeiße. In diesem Jahr war das anders.
Wochenlang lag das Buch einfach unter einem Stapel Kram auf meinem Schreibtisch. Doch vor ein paar Tagen kam dann endlich dieses ersehnte Kribbeln. Ich habe mir eine Collage für die ersten Seiten gemacht und überlegt, welchen Fokus ich in den ersten drei Monaten setzen möchte. (Es hat natürlich viel mit dem gesund werden und dem Meer zu tun.)
Aber die Collage war ein wichtiger Schritt. Denn ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass das Bullet Journal nur seine ganze Magie für mich entfalten kann, wenn ich es gerne zur Hand nehme. Und dafür muss es bunt sein und Spaß machen.
Märchen im Advent
Märchen erzählen gehört für mich seit vielen Jahren zum Advent dazu.
In diesem Jahr hatte ich eine Lösung gesucht, die ortsunabhängig funktioniert: die Lösung war ein Märchenadventskalender. Jeden Tag habe ich ein Märchen ausgewählt und aufgenommen und dann an die Teilnehmenden verschickt, die sich über ein Formular auf meiner Website anmelden konnten. Ich habe mit verschiedenen Optionen des Erzählens und Aufnehmens herum probiert und bin dann zu einer Mischung aus Vorlesen und Erzählen gekommen. Das passte für mich am Mikrofon am besten.
Zum Aufnehmen bin ich zu einer Variante gekommen, die ich für das VoiceOver meiner YouTube Videos und Onlinekurse bislang benutzt habe: Ich nutze ein USB-Mikrofon und GarageBand auf meinem iPad. Da habe ich genug Platz, um die Audiospur zu bearbeiten und kann das Knistern am Anfang und Ende gut schneiden.
Die ersten Rückmeldungen trudeln bei mir ein und ich freue mich sehr zu lesen, wie meine Stimme und die Märchen viele Menschen im Dezember durch einige turbulente Ereignisse begleitet haben.
Bei meiner Arbeit als Pastorin und auch in der Erziehung meiner Kinder merke ich immer wieder die enorm große Kraft von Ritualen. Das hat sich hier auch wieder bewahrheitet. Rituale können in turbulenten Zeiten Halt geben.
Was im Dezember 2024 sonst noch los war
- Ich habe meine Newsletterabonent:innen beschenkt und 6 Nikolausbücher verschickt. Leider waren alle gefütterten Umschläge, die ich gekauft hatte, zu klein für dieses große Bilderbuch. So musste ich etwas improvisieren, aber es hat viel Spaß gemacht und ich habe mich über die Rückmeldungen der großen und kleinen Leserinnen sehr gefreut. Ich habe noch ein paar Belegexemplare und werde auch im nächsten Jahr Bücher verschicken. Bist du schon zum Newsletter angemeldet? 😉
- Ich habe bei dem Versuch, einen tropfenden Hahn zu reparieren, einen maroden Wasseranschluss abgerissen und das Badezimmer geflutet. Es hat etwas gedauert, bis ich im Keller den Hauptwasserzugang gefunden und abgedreht hatte. Es war am späten Abend und ich habe an dem falschen Rad gedreht. Das Wasser war mittlerweile ins Kinderzimmer geflossen und hatte alle Kuscheltiere aufgeweicht, die neben und unter dem Bett lagen. Wir haben ein paar Tage in der Badewanne die Zähne geputzt, aber jetzt ist das wieder repariert. Ist ja eine Lapalie im Gegensatz zu den Wasserschäden im Keller. Aber da geht es hoffentlich im Januar weiter.
- Kurz vor Weihnachten ging es dann gesundheitlich endlich bergauf und ich kann den Kindern noch einen Wunsch erfüllen: Schlittschuhlaufen. Ich laufe ganz langsam ein paar Runden mit ihnen und muss dann aber bald wieder vom Eis, weil ich noch zu schlapp bin und über jeden kleinen Hügel stolpere. Aber es ist ein Anfang. Und ich bin sehr dankbar für diesen Ausflug. Irgendwie war das ein Wendepunkt.
- Was war sonst noch los? Natürlich Weihnachten! Alle Kinder waren zu Hause und wir hatten sehr gemütliche Tage. Wir haben gesungen und gespielt, gebastelt und zusammen gekocht.
- Die Weihnachtstage waren leider sehr verregnet, aber nun sind wir noch ein paar Tage am Meer und machen unsere Spaziergänge trotz Regen und Sturm. Aber ich will nicht übertreiben: Wir hatten sogar eine halbe Stunde Sonnenschein. Ich bin so dankbar für diese Familie und die Zeit, die wir zusammen haben.