Was ist ein Visionboard?

Wie viele andere habe ich als Kind gerne gezeichnet und dann irgendwann damit aufgehört.

Vor vier Jahren habe ich mir ein paar Skizzenbücher und ein iPad gekauft und mich mal wieder mit dem Zeichnen beschäftigt. Auf vielen Ebenen. Ich habe ein Bullet Journal geführt, Sketchnotes gelernt, verschiedene Techniken und Zeichenprogramme ausprobiert, aber die ganze Zeit das Gefühl gehabt: das führt nirgends hin. Ich komme nicht weiter ohne Plan. Nur leider mag mein Gehirn bei kreativen Aufgaben keine Pläne. Da kann ich noch so viele Tricks aus dem Projektmanagement anwenden und Kanban Boards mit Aufgaben gestalten. Mein Gehirn hat keine Lust mehr, wenn es nicht nach Spaß und Spiel aussieht.

Also habe ich mir ein Vision Board gemacht. Im Prinzip habe ich ein Ziel gesteckt, aber so, dass es nicht konkret ist und trotzdem noch Spaß macht. Der Illustrator Kesh nennt es in seinem Video „direction“. Das trifft es gut, finde ich. Es ist nicht ein Ziel, dass ich irgendwann abhaken kann (wie zum Beispiel mit der SMART Methode), sondern es ist die Richtung, in die ich mich bewege.

Ich schreibe schon viele Jahre Geschichten. Wie wäre es, wenn ich irgendwann diese Geschichten selbst illustrieren könnte? Eine verrückte Idee! Ich erstelle also ein Vision Board zum Thema Bilderbuch und Grafik Novel und sammle erst einmal wild Inspirationen. In meinem Bücherregal, in Buchhandlungen, in Zeitschriften und im Internet.

Es ist noch keine thematische oder stilistische Suche. Ich will einfach nur ein grobes Ziel vor Augen haben: die Richtung. Je bunter und verrückter, desto besser. 🙂

Achtung! Diese Übung soll Spaß machen und ich erlaube meinem inneren Kritiker nicht, irgendetwas zu bewerten oder zu analysieren. Wild und schnell und intuitiv. So arbeitet mein inneres Künstlerkind am liebsten. Und das möchte ich in den nächsten Wochen stärken und nähren.

Sammle Bilder, die dich inspirieren und im weitesten Sinne mit deinem Ziel (z.B. Buchcover illustrieren, Comics malen, Postkarten gestalten, Kleidung designen etc.) zu tun haben. Hänge alle Bilder an eine echte oder virtuelle Pinnwand.

Das Visionboard für Schreibprojekte

Diese Übung kannst du auch am Anfang von jedem deiner Schreibprojekte machen. Manche nennen es auch Moodboard, weil es die Stimmung deiner Geschichte zeigen soll. Suche Bilder heraus, die zu den Figuren oder dem Schauplatz passen. Je nachdem, was du schon vor Augen hast. Achte auf die Farben. Sind sie hell und fröhlich oder eher kalt und dunkel? Wie sind die Formen? Eher rund und weich oder eckig und gerade?

Verlasse dich dabei auf dein Bauchgefühl! Was passt zu deinem Projekt?

Das Visionboard im Coaching

Visionboards können auch im Coaching oder bei der Planung deines Businesses verwendet werden. Du kannst sie zum Beispiel zu der Frage gestalten: Wie sieht dein Leben in 5 Jahren aus? Wie möchtest du leben und arbeiten?

Das Visionboard als ‚work in progress‘

Hier findest du mein Vision Board zum Thema Zeichnen lernen. Es soll mich motivieren, mal wieder die Stifte in die Hand zu nehmen oder eine ZeichenApp zu öffnen.

Du kannst dein Visionboard jederzeit ändern und erweitern, wenn etwas nicht mehr stimmig ist. Aber mach es nicht perfekt. Wenn du zum Perfektionismus neigst, dann setze dir ein Zeitlimit. Zum Beispiel 20 Minuten Zeitschriften durchblättern und alles rausreißen, was dich inspiriert. Oder 30 Minuten auf Pinterest stöbern und alles markieren, was dir gefällt. Und dann ist es gut so. Perfektionismus ist hier keine Option. Und ich sage das, weil ich mir selbst auch den Perfektionismus abtrainiere 😉

Wenn sich etwas in deinem Projekt ändert, kannst du jederzeit zu deinem Visionboard zurückkommen, es ändern und ergänzen. Zur Motivation beim Schreiben kannst du das Visionboard ausdrucken und über den Schreibtisch hängen oder als Bildschirmhintergrund speichern.

Auf zum fröhlichen Stöbern und Pinnen! Viel Spaß!

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