Antoinette Lühmann

Rückblick August-Oktober 2025: 100 Tage Neuanfang, das Leben auf einer Insel und ein neuer Schreibkurs

Im August haben wir in der Familie viele Weichen gestellt. Statt für einen Sommerurlaub packen wir für größere Abenteuer. Ein Kind geht für ein halbes Jahr nach Kanada und ich mache mich mit einem Kind auf den Weg an die Nordsee und packe Kisten und Kartons voll mit Büchern, Stoff und Malsachen. Eine berufliche Veränderung, Nordseeluft und ein neues Zuhause warten auf uns.

Neues lernen und Veränderung wagen

„Du hast so hohe Ansprüche an dich selbst.“ Das sagen mir Freundinnen oft, wenn ich erzähle, was ich mir vorgenommen und nicht geschafft habe. An niemand anderen habe ich so hohe Ansprüche. Ich bin ein großer Fan von Achtsamkeit und Erholung, wenn es um das Leben anderer geht. Aber es bleibt ein Kampf, mir das selbst zu erlauben. Muster, die wir uns als Kinder antrainiert haben oder nutzen mussten, sitzen tief. Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass sie eine wichtige Strategie waren, aber dass sie mir jetzt nicht mehr nützen sondern schaden.

Was am Anfang des Jahres eine vage Hoffnung war, wird im Sommer immer mehr zu einer Überzeugung: Es ist möglich, diese Muster zu ändern. Mit viel Geduld und mit sehr viel Liebe.

Aber so ein Weg ist nicht linear. Immer wieder holen mich die alten Muster ein und ich möchte alle Wünsche der anderen erfüllen und gehe dabei über meine Bedürfnisse hinweg. Mein Körper zeigt es mir aber mittlerweile deutlich: immer wieder Husten und Infekte zwingen mich, meine eigenen Grenzen wahrzunehmen und daran zu arbeiten, den Stress zu reduzieren.

Ich lebe jetzt auf einer Insel

Es war immer mein Wunsch, jeden Monat einmal ans Meer zu fahren. Davon träume ich, seitdem ich nach Hamburg gezogen bin. Der Blick auf den Horizont, der Wind, das Rauschen der Wellen. All das erdet mich mehr als alles andere auf der Welt.

Seit dem 1. September lebe und arbeite ich auf einer Insel. Das Meer ist nirgends mehr als ein paar Minuten entfernt. Wir finden langsam unseren Alltag und im September waren wir jede Woche ein oder zwei Mal für einen kleinen Spaziergang am Meer. Das Wetter war herrlich und hat es uns leicht gemacht.

Ein Leben mit Ebbe und Flut.

Im Oktober hat es gestürmt und geregnet. Ein ungemütlicher Monat, immer wieder Husten und Schnupfen und das Bedürfnis, sich auf dem Sofa in eine dicke Decke zu kuscheln, Tee zu trinken und ins Feuer zu schauen. Aber wir versuchen trotzdem, jede Woche mindestens einmal ans Meer zu fahren und erwischen auch die ein oder andere Regenpause. Wir erleben auch unseren ersten großen Sturm hier auf der Insel.

Ein neuer Schreibkurs: Leinen los!

Auf der Arbeit ist viel mehr zu tun, als ich erwartet habe. Es ist in den ersten beiden Monaten kaum möglich, mal eine Woche unter 50 Stunden zu arbeiten und ich habe auch nur alle 2 Wochen mal einen ganz freien Tag. Die Zeit, die neben Haushalt und Kind, Auspacken und Hund noch bleibt, ist knapp.

Motiviert durch Silkes Sommerschool entwerfe ich aber endlich einen Kurs, der mir schon lange am Herzen liegt. Es erzählen mir so viele Frauen, dass sie gerne anfangen würden mit dem Schreiben. Sie träumen von großen Geschichten oder sie spüren, dass es ihnen im Alltag helfen würde, mehr Klarheit zu finden.

Ich habe einen E-Mail Kurs entwickelt, der genau dabei hilft: Du kannst die ersten Schritte mit dem Schreiben gehen. 10 Minuten am Tag reichen, um den Kurs zu machen und am Ende weißt du, was du schreiben möchtest und wie es in deinen stürmischen Alltag passt. Du meldest dich zu dem Kurs an und bekommst eine Woche lang jeden Tag eine Mail mit einer Aufgabe. Danach bekommst du meinen Newsletter mit Tipps zum Dranbleiben. Du kannst ihn natürlich jederzeit wieder abbestellen.

Bist du bereit für den ersten Schritt? Dann starte dein Schreibabenteuer mit dem E-Mail-Kurs „Leinen los!“

Hier klicken und den Kurs starten!

Bekenntnisse

Ich bin seit dem 1. September wieder Pastorin einer Kirchengemeinde. Nach einigen Jahren, in denen ich Fortbildungen zum Erzählen und Theologisieren gegeben und Social Media Konzepte, Radioandachten und Kindermusical geschrieben lebe, begleite ich jetzt wieder Menschen zu besonderen Anlässen in ihrem Leben. Ich lebe in einem wunderschönen alten Haus neben der Kirche. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich Hasen, Fansane, Möwen und Wildgänse. Manchmal kommen auch Rehe vorbei und knabbern an den Rosen. Ich habe in den letzten 100 Tagen so viele Regenbögen gesehen wie in meinem ganzen Leben davor. Hinter dem Haus sind Felder und Wiesen, Schafe und Vögel.

Es gibt viele vertraute Aufgaben, die hier auf mich warten, und wieder tausend neue Dinge zu lernen. Ich kenne den Unterschied zwischen Marsch und Geest nicht. Friesisch ist kein Dialekt wie Plattdeutsch sondern eine eigene Sprache und ich verstehe kaum etwas, wenn die Kinder in der Kita oder im Konfirmandenunterricht sich auf friesisch unterhalten.

Ich habe schon sehr viele neue Menschen kennen gelernt. Ich kann mir die Namen nicht mehr so schnell merken wie früher. Ich habe noch nicht viel von der Insel gesehen, weil ich in der wenigen freien Zeit kaum den Haushalt schaffe. Aber seit ich hier wohne, sind jeden Tag Äpfel vom Baum gefallen und wenn ich nicht am Schreibtisch saß, habe ich die Abende genutzt, um Apfelmus und Apfelgelee zu kochen.

Was im August sonst noch los war

  • Ein Spieleabend mit den Kindern, bevor die Reisen beginnen.
Pandemie spielen und Viren bekämpfen.
  • Wir machen ein Lagerfeuer und die Kinder falten Papierflieger aus den schlimmsten Französischarbeitsblättern und lassen sie in Flammen aufgehen.
Arbeitsblätter gehen in Flammen auf.
  • Ein Wochenende mit meinen Seefrauen in Bonn. Singen, Quatschen und zusammen essen. In Erinnerungen schwelgen und über die Zukunft nachdenken. Einfach zu schön.
  • 2 Tage alleine am Strand. Eine kurze Pause vor dem Packen.
  • Die letzten Termine in Hamburg und dazwischen mit 2 Kindern ein Besuch im Tropen Aquarium.

Kleine Pausen im September

Regenpausen im Oktober

Ausblick auf den November 2025

  • Seit fast 20 Jahren ist der November für mich ein besonderer Monat. Den NaNoWriMo gibt es in der Form nicht mehr, aber trotzdem ist der Drang zu schreiben in diesem Monat größer als sonst im Jahr. 50.000 Worte werde in ich diesem Jahr auf gar keinen Fall schaffen und das nehme ich mir auch nicht vor. Aber ich will zumindest bei den Morgenseiten eisern sein und mich langsam an die Entscheidung heranschreiben, was das nächste Projekt sein könnte. Dazu gehört auch, im stürmischen Alltag kleine Schreibzeiten unterzubringen. Das ist eine andauernde Herausforderung. Wenn du damit auch Probleme hast und Unterstützung dabei brauchst, dann empfehle ich dir meinen Leinen los! Kurs 😉
  • Die Überarbeitung der Website ist auf der Strecke geblieben. Damit komme ich überhaupt nicht voran. Das ist etwas frustrierend. Ich hoffe, ich kann den Winter nutzen, um alle Fotos wieder hochzuladen und die ganzen Probleme durch den Wechsel des Providers zu beheben. Ich liebe meine Website und kann es gar nicht gut ertragen, dass sie gerade wie eine Baustelle aussieht.
  • Auf meiner Wunschliste für den November steht es, wieder einen Adventskalender zu machen und dafür Märchen aufzunehmen.
  • Ich möchte trotz des stürmischen Alltags jede Woche mindestens einmal am Strand spazieren gehen.

2 Antworten

  1. Liebe Antoinette, wie schön, wieder von Dir zu lesen, mich von Deinen Worten anrühren zu lassen und beim Betrachten der Fotos gleich ein paar Tränchen zu verdrücken. Danke! Auf ein Wiedersehen am Meer❣️

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