Neues lernen in 20 Stunden

Mein Lieblingshashtag ist #learn something new everyday. Ich habe das hier schon mehrmals geschrieben, sorry. Ich liebe es einfach, etwas Neues zu lernen. Aber ich lasse mich auch schnell wieder davon ablenken. Denn es gibt so viele tolle Fähigkeiten, die ich gerne hätte. Und täglich entdecke ich neue. Ich habe mich bislang immer gefragt, ob das ok ist, wenn ich immer von einem zum anderen springe. Ob das meine Kreativität eher fördert, weil ich mich frei fühle und meinem Bauchgefühl folgen kann. Oder bremst das eigentlich mein Potential? Denn ich werde ja nicht wirklich gut in irgendetwas davon. Heute Abend habe ich einen TED Talk gesehen, der mir darauf eine neue Perspektive gegeben hat.

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Josh Kaufman hat sich in Studien eingelesen und eine Entdeckung gemacht. Wenn es heißt, es dauert 10.000 Stunden, um in etwas gut zu werden, dann meint es den Expertinnenstatus. Nach 10.000 Stunden bist du in der Sache, die du lernen willst, richtig, richtig gut. (Also ca. 5 Jahre 40 Stunden pro Woche investieren, das macht eine Expertin aus dir.) Aber eine neue Fähigkeit kannst du auch schon mit 20 Stunden lernen und dabei hast du eine relativ steile Lernkurve. Wenn du seine 4 Schritte befolgst.

1. Deconstruct the skills – Neues lernen in Häppchen

Das bedeutet: Mach dir erst einmal klar, wo du hin willst. Warum willst du diese Fähigkeit erlernen? Was willst du am Ende können?

Wenn du dann die Fähigkeit in verschiedene Bereiche zerlegt hast, siehst du, welche dich dort am schnellsten hinbringen.

What are the parts of this skill that would actually help me get to what I want?

Josh Kaufman

Wenn du die für dich wichtigsten Elemente zuerst übst, wirst du laut Kaufman sehr schnell Lernerfolge habe.

2. Learn enough to self-correct – sich selbst beim Lernen leiten

Suche dir Bücher, Onlinekurse oder andere Quellen und lese dann nicht alle nacheinander. Denn dabei fängst du nicht mit dem Üben an. Du solltest also anfangen zu üben und merken, wenn du Fehler machst – und dann den Weg des Lernens etwas verändern.

Dieser Punkt leuchtet mir nicht ein. Vielleicht haben sie da den Vortrag gekürzt? Das sind ja unterschiedliche Gedanken. Verschiedene Quellen haben ist gut. Gar nicht mit dem Üben anfangen, weil ich erst alles perfekt verstehen will, ist eine Falle, in die ich nicht tappen möchte. Aber um mich selbst nicht nur beim Üben sondern auch in Bezug auf die Art des Lernens korrigieren zu können, muss ich ja schon sehr tief in die Materie oder die Welt der neuen Fähigkeit eingedrungen sein. Das kann ich mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll. Wir sprechen hier ja von dem kurzen Zeitraum von 20 Stunden. Aber vielleicht erschließt sich mir das, wenn ich die Technik ausprobiert habe?

3. Remove practice barriers – keine Ablenkungen!

Ablenkungen vermeiden. Das leuchtet ein.

4. Practice at least 20 hours – lerne 20 Stunden!

Sich am Anfang richtig dumm und unwissend fühlen ist etwas, was vom Lernen abhalten kann. Oh, das kenne ich gut. Beim Zeichnen geht mir das so. Ich traue mich kaum, einen Strich zu machen ohne ein Tutorial mit genauer Anleitung. Denn ich weiß schon, was ich alles falsch mache. Das ist so ein frustrierender Zustand.

Josh Kaufman meint, du kommst über diese Frustrationsbarriere am besten rüber, wenn du dir vornimmst, 20 Stunden zu üben. Denn dann hast du genug Zeit, Fortschritte zu machen, über die du dich dann freuen kannst.

Der Gedanke leuchtet mir auch ein. Besonderes beim Schreiben habe ich schon oft den Tipp gelesen, Erfolg anders zu definieren. Also statt dir vorzunehmen, diesen Monat 20.000 Worte zu schreiben, lieber ein Zeitlimit setzen. Zum Beispiel: Ich arbeite jeden Tag eine halbe Stunde an meinem Roman. So hast du dein Ziel erreicht, wenn du eine halbe Stunde am Computer gesessen hast. Egal, ob du 1.000 Worte oder 250 Worte geschrieben oder etwas über den Heimatort der Hauptfigur recherchierst hast. Und ein Ziel zu erreichen ist ja immer eine schöne Sache. Wir finden ja jeden Tag genug Sachen an uns, mit denen wir unzufrieden sein können. Und diese kleinen Schritte ergeben eben auch einen langen Weg, wenn du dran bleibst.

Schau dir unbedingt das Video oben an, wenn du sehen willst, wie Josh Kaufman diese 4 Prinzipien an einem Beispiel zeigt: Ukulele lernen. Und er spielt ein cooles Medley mit seinen ersten 4 Akkorden auf der Ukulele. 🙂

The Major barrier to skill acquisition is not intellectual… it is emotional.

Josh Kaufman

Das ist ein schönes Schlusswort, finde ich: Wer etwas Neues lernt, fühlt sich am Anfang dumm. Und niemand möchte sich dumm fühlen. Davor haben wir meist Angst.

Und während du dir anschaust, wie Josh Kaufman Ukulkele spielt, fange ich mal eine Liste an. Ich kann mich kaum entscheiden… Was soll ich zuerst lernen? Es gibt so viele tolle Fähigkeiten zu entdecken!

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