Blogbeiträge für dein Business schreiben- oder lieber nicht?
„Ich schreibe lieber nicht so viel über meine Methoden. Sonst wird alles geklaut, oder?“ Die Frage höre ich oft. Die Angst, dass Wissen gestohlen wird, ist immer noch weit verbreitet.
Aber seien wir doch mal ehrlich! Wissen ist heute so einfach zu bekommen, wie nie zuvor.
Wikipedia hat den Zugang zu Wissen revolutioniert. Das Problem, das wir jetzt haben, ist ein anderes:
1. Wir müssen wissen, wo wir das Wissen finden.
(Dieses Problem lässt sich mit einer Suchmaschine und etwas Geduld und den richtigen Keywords lösen)
2. Wir müssen das Wissen bzw. die Quellen bewerten können.
Und hier liegt das wahre Problem bei jeder Art von Recherche.
Denn wenn ich in ein Thema noch nicht eingearbeitet bin, weiß ich nicht, worauf ich achten muss.
Immer wieder kommt an die Öffentlichkeit, dass Wikipedia Artikel ungenau sind oder die Darstellung verzerren. Und das stimmt auch an vielen Stellen. Wobei es natürlich auch immer eine Frage der Perspektive ist. Denn alles, was du sagst und schreibst, ist durch deine Perspektive geprägt.
Wir können nicht nicht kommunizieren, hat Paul Watzlawik gesagt. Und das trifft auch auf das geschriebene Wort zu.
Es kommt also auf deine Perspektive an. Du bist die einzige, die dein Wissen auf deine eigene Art sagen kann. Denn deine Persönlichkeit und deine Geschichte bringst ja nur du mit. Das macht dich einzigartig und deinen Content wertvoll. Das antworten an dieser Stelle viele Schreibberaterinnen. Und es stimmt auch. Aber es kann trotzdem sein, dass du kopiert wirst.
Ideen werden geklaut – Von mir wurden schon viele Inhalte und Gedanken geklaut.
Manchmal wörtlich, manchmal der Gedanke dahinter. Ziemlich schamlos und ohne Kennzeichnung oder Verweis. Das ist nicht zu vermeiden. Aber es sollte dich nicht davon abhalten, wertvolle Inhalte zu posten. Du gehst ja auch aus dem Haus, obwohl du einen Verkehrsunfall haben könntest. Denn auf Dauer zu Hause zu bleiben, ist einfach keine Alternative.
Ja, es kann passieren, dass Wissen geklaut wird. Aber es ist nicht sehr wahrscheinlich.
Denn das Wissen liegt auf der Straße. Jede:r mit einem internetfähigen Handy kann darauf zugreifen. (Und neue Ideen hocken immer auf den Schultern derer, die vorher da waren oder setzen sich aus ihnen neu zusammen. Das ist das Geheimnis der Genies. Neu kombinieren. Doch das ist eine andere Geschichte und soll an einem anderen Tag erzählt werden.)
Das Wissen ist da. Und bei der Bewertung der Informationen, kommst du ins Spiel.
Wenn du dich als Expertin für dein Thema positionierst, dann giltst du als Expertin und das Wissen, das du verbreitest, wird ernst genommen. Das wiederum erhöht deine Glaubwürdigkeit und steigert deine Chancen, die Lesenden zu Lieblingskundinnen zu machen.
Hab also keine Angst davor, dein Wissen weiterzugeben. Die Art, wie es dann angewendet wird, darin steckt die Magie.
Also an dem Punkt, wo eine kluge generelle Strategie auf eine bestimmte Marke oder Dienstleistung angewendet und personalisiert wird, entsteht der Mehrwert. Und das ist natürlich der Punkt, den du dann verkaufen kannst und solltest.
Seit ich mein erstes Buch in einem großen Publikumsverlag veröffentlicht habe, habe mir Menschen aus dem näheren oder entfernteren Bekanntenkreis gesagt, dass sie auch ein Buch schreiben wollen. Sie haben mich durchlöchert mit all ihren Fragen. Und ich habe alle beantwortet. Nichts habe ich als mein Geheimwissen zurückgehalten. Das klingt für manche vielleicht naiv. Warum habe ich mich dafür nicht bezahlen lassen? Keine Ahnung. Es hat ja keiner um einen Coachingtermin gebeten, sondern sie haben mich in der Kneipe angesprochen oder beim gemeinsamen Mittagessen. Da stellt man ja anschließend keine Rechnung.
Worauf ich hinaus will: Keiner von ihnen hat bis heute ein Buch veröffentlicht.
Denn das Branchenwissen in sich aufzusaugen (und das gibt es in der Tat, das ist wie eine eigene Welt da draußen, mit eigenen Regeln), das allein reicht eben nicht. Ich nenne es mal so: Das Wissen muss auf das eigene Buch angewendet und dadurch personalisiert werden.
Also teile dein Wissen großzügig. Wenn es Menschen ernst damit ist, dieses Wissen auch anzuwenden, werden sie sich an dich wenden (oder an eine andere Person, die besser zu ihnen passt – und das ist dann ja auch gut und erspart dir Ärger). Und dann wirst du die Person durch Coaching oder Beratung oder einen Onlinekurs auf ihrem Weg begleiten. Und da steckt meiner Meinung nach der wahre Mehrwert. Nämlich dann, wenn das Wissen persönlich wird. Maßgeschneidert und angepasst auf deine Situation.
Ja, ab und zu werden Ideen und Inhalte geklaut. Das ist ärgerlich. Aber das ist kein Grund, zu Hause zu bleiben.
Immer raus mit den Inhalten in die Welt. Das Wissen ist sowieso irgendwo zu finden. Aber wenn du als Expertin wahrgenommen wirst, kannst du Menschen helfen, dieses Wissen anzuwenden. Und das ist doch eine der schönsten Aufgaben der Welt, oder?
PS: Und das sollte natürlich vergütet werden.