Inktober – die Magie der Wiederholung

Kennst du Inktober und Nanowrimo? Und hat das wirklich was mit Disziplin zu tun?

Wünschst du dir manchmal auch einen Zauberspruch für mehr Disziplin? Damit du jeden Tag drei Liter Wasser trinkst, eine Stunde Sport machst und vier mal in der Woche Gitarre übst. Dann wäre deine Haut schöner, du würdest dich fit fühlen und könntest im nächsten Sommerurlaub am Strand am Lagerfeuer singen!

Lagerfeuer und Inktober mit Antoinette Lühmann

Disziplin ist nicht das Problem!

Leider habe ich diesen Zauberstab nicht gefunden. Aber etwas viel besseres: Disziplin ist gar nicht dein Problem! Es gibt mittlerweile einige Studien, die sich damit beschäftigen, warum einige Menschen ihre Ziele erreichen und andere nicht. An der Uni Zürich haben sie festgestellt, dass Disziplin dabei gar nicht spielentscheidend ist und daraus gleich ein neues Modell entwickelt. Es heißt Züricher Ressourcen Modell. 

Sie haben in Studien nachgewiesen, dass Menschen ihre Ziele besser erreichen, wenn sie sie mit Bildern, einer Bewegung, einem Leitsatz verknüpfen. Kurz gesagt: Wenn du nur denkst, dass es gut wäre, all diese Dinge zu tun, wirst du sie auch mit einer riesengroßen Portion Disziplin nicht erreichen. Denn es ist nur dass, was dein Kopf will. Oder was er denkt, wollen zu müssen. Weil alle das wollen – oder irgendein anderes altes Muster in dir.

Fisch aus Inktober 2020 Antoinette Lühmann

Beim Schreiben und Zeichnen ist es ähnlich. Eine tägliche Routine zu bekommen, um wirklich besser zu werden, ist extrem schwer. Solange es nur vom Kopf kommt. Wenn du aber ein Ziel damit verknüpfst und dir das zum Beispiel durch ein Bild oder ein Vision Board täglich vor Augen führst, wird es leichter.

Eine Möglichkeit, um dieses Ziel mit positiven Emotionen zu versehen, ist die Gemeinschaft. In einem Onlinekurse, einer Schreibgruppe, einer Community ist die Chance groß, dass ihr euch gegenseitig motiviert und dadurch die Herausforderung mit emotionalen, positiven Erlebnissen füllt.

Nicht allein zu sein, ist einfach ein wunderbares Gefühl für uns Menschen!


Gegen den trüben Herbst gibt es zwei weltweite Aktionen: Inktober und nanowrimo

Im Herbst gibt es zwei große Aktionen der kreativen Community: Inktober und Nanowrimo. Bei diesen beiden Ereignissen hast du die Möglichkeit, dich weltweit mit Gelichgesinnten zu vernetzen und an dem gleichen großen Ziel zu arbeiten: im Zeichnen bzw. Schreiben mehr Routine zu bekommen und besser zu werden. Im Englischen wird es durch die Phrase „daily habbit“ beschrieben. Es meint, etwas täglich zu tun und es dadurch zu einer Gewohnheit werden zu lassen. Damit etwas zu einer Gewohnheit wird, also fest zu unserer Person und unserem Alltag gehört, braucht es eine große Anzahl an Wiederholungen. Inktober und Nanowrimo sind eine tolle Gelegenheit, dieses Versuch einer neuen Gewohnheit zu starten oder das, was du sowieso liebst, noch regelmäßiger in deinen Alltag zu integrieren.

Inktober im Herbstregen Antoinette Lühmann

Wenn du ein Bullet Journal führst, dann kannst du in diesem Monat (und natürlich auch in allen anderen) einen sogenannten „Habbit Tracker“ malen, um deine Regelmäßigkeit zu illustrieren und kleine Erfolgserlebnisse zu haben, wenn du an dem Tag ein Kreuz machst, weil du ein Bild für den Inktober gemalt hast oder deinen täglichen Wordcount im Nanowrimo eintragen.Du kannst dieses Experiment jederzeit starten. Schau mal auf Instagram auf den Account von Inktober. Dort findest du die Zeichenaufgaben für den Oktober und kannst direkt loslegen. Unter dem Hashtag #inktober veröffentlichen alle ihre Zeichnungen. Es geht nicht darum, große Kunstwerke zu erschaffen, sondern täglich eine Zeichnung zu machen.

Darin steckt die Magie.


Inktober im Oktober mit Antoinette Lühmann

#inktober

Wenn du schreibst, dann ist der Nanowrimo vielleicht eine gute Gelegenheit, dir mal Zeit dafür zu nehmen. Die Kommunikation findet hauptsächlich in den Foren der verschiedenen Länder statt. Aber auch auf Twitter kannst du dem deutschen oder amerikanischen Account folgen und zum Beispiel bei Wordsprinst mitmachen. Das sind kleine Wettrennen. In einer Zeit von 10 oder 20 Minuten schreiben alle so schnell sie können.  Das ist eine hervorragende Möglichkeit die kritische Stimme in dir zum Schweigen zu bringen und deiner Fantasie und deinem Unterbewusstsein zu vertrauen.

Du wirst erstaunt sein, auf welche Ideen du dabei kommst.

Nochmal: Es geht nicht um Perfektion!

Es geht darum, den Prozess des Schaffens zu genießen und dir (für eine begrenzte Zeit) zu erlauben, die Zeit dafür in deinen Alltag zu integrieren. Das ist nicht nur eine Möglichkeit, deine Fähigkeiten, durch die tägliche Wiederholung auszubauen, sondern es ist für fast alle kreativen Menschen auch ein gewaltiger Akt der Selbstfürsorge. Und glaub mir, das Gefühl, die eigene Kreativität fröhlich auszuleben, ist durch nichts zu ersetzen!

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